HerbstNatur im JahreslaufTier/Pflanze des MonatsHerbstDer Biber – ein tierischer Baumeister

Biber rüstet sich für den Winter

© Minette Layne, Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.0)

Im Herbst fällt der Biber Baum um Baum. Er hält keinen Winterschlaf und muss deshalb auch im Winter genügend Nahrung vorrätig haben. Vor dem Eingang des Biberbaus lagert der fleissige Nager Äste und Zweige – sein Notvorrat. Gefriert die Teichoberfläche im Winter kann er die Äste unter dem Eis erreichen.

Biber sind wie kaum eine andere Tierart in der Lage ihren Lebensraum aktiv zu gestalten. Zu ihren Glanzbauten gehören Biberdämme und Biberburgen. Mit den Dammbauten stauen sie Bäche auf und legen künstliche Teiche an. Diese Regulierung gibt den Bibern einen sicheren Wasserstand um ihre Burg herum. Die Wasserbarriere dient als Schutz vor Eindringlingen.

Emsig nagt sich der Biber durch die Uferböschung und benachbarten Wald. Bald steht kein Baum mehr in nächster Umgebung. Durch sein Wirken entstehen Lichtungen, Totholz sowie neue Wasserläufe – Lebensräume, in denen sich Fische, Libellen, Vögel und Amphibien ausbreiten. Das Treiben des Baumeisters Biber sorgt aber auch für Konflikte. Vor allem wenn er in von Menschen genutzten Lebensraum vordringt und dort Nutzholz und Obstbäume fällt, Wiesen und Äcker überflutet oder Feldfrüchte frisst.

Im 19. Jahrhundert ist Castor fiber wegen seines Fells und Fleisches, aber auch wegen seiner Abholzungsaktionen, gnadenlos verfolgt und nahezu ausgerottet worden. Seine Lebensräume haben sich in den letzten Jahrzehnten durch Renaturierungen deutlich verbessert. In Europa ist der Biber vielerorts wieder heimisch.