FrühjahrNatur im JahreslaufTier/Pflanze des MonatsFrühlingMurmeltiere

Die kurze, intensive Saison der Murmeltiere

© Matthias Kabel, Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Im April verlassen normalerweise die Murmeltiere zum ersten Mal ihren Bau. Der angefressene Winterspeck ist aufgebraucht. Nur wenige Monate müssen reichen, sich um Nachwuchs und nächste Winterreserve zu kümmern. Die zunehmende Wärme im Alpenraum erschwert dem Nagetier nach und nach die nötigen Fettreserven anzufressen.

Ein Murmeltier muss während des Sommers so viele Fettreserven anfressen, dass es während des Winterschlafs den Verlust von bis zu 50 Prozent seines Körpergewichts überleben kann.  Pro Tag futtern sie etwa 500 g Kräuter und Gräser. Besonders gerne fressen sie Alpenklee und Alpenmutterwurz. Beide Arten haben einen hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren. Murmeltiere bilden aus diesen Pflanzen ein für den Winterschlaf besonders geeignetes Speicherfett.

Alpenmurmeltiere sind an die kühlen Gebirgslagen gut adaptiert und unterliegen eher dem Risiko, in Hitzestress zu geraten. An heißen Sommertagen halten sie sich während der wärmsten Stunden überwiegend in ihren kühlen Bauen auf. Wenn die sommerlichen Temperaturen in Folge des Klimawandels steigen, machen die Murmeltiere unfreiwillig eine längere Siesta und verlieren dadurch wertvolle Stunden, um sich Winterreserven anzufressen.  Längerfristig könnte sich bedingt durch die höheren Temperaturen infolge des globalen Klimawandels und der damit verbundenen höheren Baumgrenze in den Alpen der Lebensraum der Murmeltiere verkleinern.

 

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