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Frühjahr ist Flugzeit der Marienkäfer. Käfer mit sieben Punkten werden als gern gesehene Nützlinge begrüßt. Tauchen ihre asiatischen Vettern mit 19 Punkten auf, werden sie als Schädlinge beschimpft.
Wegen ihrer Nützlichkeit glaubten die Bauern, dass die Käfer ein Geschenk der Maria (Mutter Jesu) seien und benannten sie nach dieser. Am liebsten frisst der Marienkäfer nämlich Blatt- und Schildläuse. Die Käfer werden daher für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Der asiatische Artgenosse ist gefräßiger und erschien somit effektiver für die biologische Schädlingsbekämpfung als die heimische Art. In den 80er Jahren wurde er erstmals nach Europa importiert. Als der 19-Punkt-Käfer jedoch die Gewächshäuser verließ und in freier Wildbahn hemmungslos alles fraß, was ihm in die Quere kam, geriet das Ökosystem aus dem Ruder. Der asiatische Marienkäfer zeigt Tendenzen, den europäischen Siebenpunkt-Marienkäfer zu verdrängen. Eine von Menschenhand produzierte Plage, die sich rasch in Europa ausdehnte. Weitere Beispiele von invasiven Pflanzen und Tieren in Europa sind im Buch Unheimliche Eroberer, herausgegeben von Wolfgang Nentwig, nachzulesen.
