WinterAn Fluss und SeeNatur im JahreslaufTier/Pflanze des MonatsWinterDas Schilfrohr

Im Schutze des Schilfrohrs

© Peter Mulligan, Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.0)

Wenn im Winter die Unterhölzer ohne Laub dastehen, bieten die breiten Schilfblätter an Gewässern auch in der Winterzeit Versteckmöglichkeiten und damit einen guten Schutz vor Feinden sowie einen gewissen Witterungsschutz. Schilf kann aber noch mehr: Es spielt eine bedeutende Rolle bei natürlichen Verlandungsprozessen und der biologischen Abwasserreinigung.

In freier Natur tragen Schilfrohre (Phragmites australis) durch ihre dicht wachsenden Halme, in denen sich Humus oder Schlamm sammelt, zur natürlichen Verlandung von Wasserflächen bei. Die Sumpfpflanze kann sich auf zwei Arten entwickeln, entweder direkt aus dem Samen oder aus den Knospen der Rhizome (Sprossachsen). Bei idealen Bedingungen kann Schilfrohr seine Fläche alle drei Jahre verdoppeln. Aus einem gekeimten Samen entstehen so innerhalb von vier Jahren bis zu 300 m² Schilf.

Schilf ist für die Bepflanzung einer Pflanzenkläranlage geeignet. Über die hohlen, luftführenden Stängelteile des Schilfs können viele Mikroorganismen im Wasser mit Sauerstoff versorgt werden, die wiederum für den Abbau der organischen Stoffe im Sediment zuständig sind. Schilfbestände nehmen auch viele Nährstoffe und andere im Wasser gelöste Stoffe auf. Sie bewirken dadurch eine gewisse Selbstreinigung des Gewässers.